Schankanlagen Fachbetrieb
Tipps & Tricks für den richtigen Betrieb einer Zapfanlage
Das perfekt gezapfte Bier an einer Getränkeschankanlage ist kein Hexenwerk. Allerdings werden dabei nur zu oft wesentliche Faktoren stark vernachlässigt oder aber gar nicht erst beachtet. Dabei ist die Grundkonzeption vor dem Bau einer Getränkeschankanlage das "Non plus ultra" für eine durchgängig gute Funktionalität. Für etwaige Störungen an einer bestehenden Zapfanlage wollen wir Ihnen nachfolgend ein paar Tipps und Lösungsvorschläge mit auf den Weg geben. Diese Aufzählung an möglichen Ursachen und Fehlerquellen besitzt jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Faustformeln
1.) Eine gut gereinigte Zapfanlage ist die Voraussetzung für eine gleichbleibend gute Getränkequalität am Zapfhahn. Unser Bier verlässt die Laderampe der Brauerei in einem einwandfreien Zustand. Auf den letzten Metern von der Produktion bis hin ins Glas, verliert das Lebensmittel Bier gerade an der Zapfanlage einen großen Teil seiner Originalität. Beachten Sie bitte, dass die ständig mit der Umgebungsluft in Verbindung kommenden Bauteile einer Getränkeschankanlage einer besonderen Verschmutzung bzw. Verkeimung ausgesetzt sind. Dazu zählt insbesondere der Zapfkopf (KEG) und der Zapfhahn. Widmen Sie diesen Bauteilen während der Reinigung Ihre Aufmerksamkeit und reinigen bzw. desinfizieren Sie diese Bauteile entsprechend der geltenden Richtlinien für Getränkeschankanlagen. Gerne erstellen wir Ihnen ein individuelles Reinigungskonzept für Ihre Getränkeschankanlage.
2.) Der von Ihnen eingestellte Betriebsdruck an einem CO2- oder N2 Druckminderer ist maßgeblich entscheidend für einen guten Zapfverlauf am Zapfhahn. Der Richtige Betriebsdruck steht im wesentlichen in direkter Abhängigkeit von
- dem Produkt
- dem eingesetzten Fördergas (CO2 oder N2)
- der gesamten Leitungslänge vom Zapfkopf bis zum Zapfhahn
- dem Leitungsquerschnitt (Innendurchmesser der Getränkeleitung)
- der Förderhöhe
- der Lagertemperatur vom Bierfass
- der Ausschanktemperatur am Zapfhahn
- dem verwendeten Zapfhahn
- dem verwendeten Ausschankgefäß (Glas, PET-Becher, Einwegbecher)
3.) Unterschiedliche Leitungsquerschnitte (Innendurchmesser) an einer Bierzapfanlage sind zwingend zu vermeiden. Vom Zapfkopf (KEG) bis zum Anschlussstutzen am Zapfhahn sollte Ihre Bierzapfanlage immer die gleiche Nennweite aufweisen. Gerade bei einem Oberthekenkühlgerät (Auftischgerät) passt oftmals die verwendete Getränkeanschlussleitung nicht zum Kühlaggregat. Überprüfen Sie im Fall einer unregelmäßigen Auslaufgeschwindigkeit am Zapfhahn den Leitungsquerschnitt der gesamten Zapfanlage!
4.) Nicht jeder Zapfhahn passt zu jeder Zapfanlage. In Abhängigkeit von der erwünschten Durchflussgeschwindigkeit gemessen in Liter pro Stunde (l/h) und der tatsächlichen Zapf- und Kühlleistung von dem verwendeten Durchlaufkühler, wird oftmals ein falscher Zapfhahn eingesetzt. Rufen Sie doch einfach mal an - wir beraten Sie gerne.
5.) Woher kommt der "Blub" oder sogar der "Blub Blub"?
Wir werden immer wieder am Telefon nach Rat gefragt: Mitten im Zapfvorgang schießt eine große Luftblase mit einem "Blub" ins Glas. Die Folge ist dann oftmals ein fast komplett mit Schaum gefülltes Bierglas. Das ist nervig, kostet Zeit und darüber hinaus steht nun dieses Glas Bier länger unter dem Hahn und erwärmt sich unerwünscht.
Wir werden immer wieder am Telefon nach Rat gefragt: Mitten im Zapfvorgang schießt eine große Luftblase mit einem "Blub" ins Glas. Die Folge ist dann oftmals ein fast komplett mit Schaum gefülltes Bierglas. Das ist nervig, kostet Zeit und darüber hinaus steht nun dieses Glas Bier länger unter dem Hahn und erwärmt sich unerwünscht.
Unser Tipp für geplagte Zapfer an einem Oberthekenkühlgerät (Auftischgerät):
Überprüfen Sie den Zapfkopf (KEG) auf seine Funktionalität. Eine auch nur leicht defekte Hauptdichtung oder verschlissene O-Ringe am Zapfkopf führen das CO2 nur allzu gerne direkt in die Getränkeleitung und nicht ins Bierfass. Zerlegen Sie den Zapfkopf und überprüfen Sie diese Bauteile.Unser Tipp für geplagte Zapfer an einem Unterthekenkühlgerät mit Schanksäule:
Überprüfen Sie den Zapfkopf (KEG) auf seine Funktionalität. Eine auch nur leicht defekte Hauptdichtung oder verschlissene O-Ringe am Zapfkopf führen das CO2 nur allzu gerne direkt in die Getränkeleitung und nicht ins Bierfass. Zerlegen Sie den Zapfkopf und überprüfen Sie diese Bauteile.Der gekühlte Leitungsweg vom Unterthekenkühlgerät (Durchlaufkühler) bis zum Zapfhahn muss gleichbleibend gut gegen eine unerwünschte Erwärmung isoliert sein. Mangelhaft isolierte Leitungswege (auch nur ein paar Zentimeter) sind Wärmebrücken. In diesem Bereich dehnt sich nicht nur das Getränk selbst, sondern auch das darin enthaltene CO2 aus - Der berühmte "Blub" am Zapfhahn ist garantiert.
Alkalische Reinigungsmittel enfernen organische Beläge aus Hopfenharzen, Eiweißverbindungen sowie Mikroorganismenrückstände. Mit einem sauren Reinigungsmittel können Sie anorganische (mineralische) Beläge wie Bierstein entfernen. Reinigen Sie von daher Ihre Bierzapfanlage überwiegend mit einem alkalischen Reinigungsmittel. Eine saure Reinigung empfehlen wir Ihnen 2 oder 3 mal im Jahr.
Der Spülball dient der täglichen Zapfhahnreinigung.
Mit ihm wird die Auslauftülle von einem Zapfhahn durchgespült. Dadurch können Schaum- und Bierreste nicht antrocknen und die Lüftungsbohrung in dem Zapfhahn bleibt frei und somit funktionsfähig. Durch diese Maßnahme wird beispielsweise Insekten die Nahrungsgrundlage entzogen und somit einer Übertragung von unerwünschten Verunreinigungen vorgebeugt.
Wir empfehlen Ihnen ein Durchspülen zum Betriebsende sowie vor und nach längeren Zapfpausen. Lagern Sie den Spülball mit der Austrittsöffnung nach unten in einem trockenen und sauberen Gefäß, z.B Trinkglas.
Mit ihm wird die Auslauftülle von einem Zapfhahn durchgespült. Dadurch können Schaum- und Bierreste nicht antrocknen und die Lüftungsbohrung in dem Zapfhahn bleibt frei und somit funktionsfähig. Durch diese Maßnahme wird beispielsweise Insekten die Nahrungsgrundlage entzogen und somit einer Übertragung von unerwünschten Verunreinigungen vorgebeugt.
Wir empfehlen Ihnen ein Durchspülen zum Betriebsende sowie vor und nach längeren Zapfpausen. Lagern Sie den Spülball mit der Austrittsöffnung nach unten in einem trockenen und sauberen Gefäß, z.B Trinkglas.
Die in dem Bier enthaltene Kohlensäure (CO2) diffundiert permanent durch eine Bierleitung. Dabei werden die typischen Farbstoffe vom Bier zusammen mit dem CO2 transportiert. Insbesondere bei Schläuchen aus Polyäthylen (weicher, sehr biegsamer Schlauch) geschieht die Kunststoffeinfärbung sehr schnell. Wechseln Sie diese bewegliche Getränkeanschlussleitung einfach einmal aus.
Die ständig mit der Umgebungsluft in Verbindung kommenden Bauteile einer Getränkeschankanlage sind einer besonderen Verschmutzung bzw. Verkeimung ausgesetzt. Dazu zählt insbesondere der Zapfkopf (KEG) und der Zapfhahn. Widmen Sie diesen Bauteilen Ihre Aufmerksamkeit und reinigen bzw. Desinfizieren Sie diese Bauteile entsprechend der geltenden Richtlinien für Getränkeschankanlagen.
Haushaltsspülmittel sind nicht geeignet. Sie enthalten schaumzerstörende Tenside, die nicht ausreichend ausgespült werden können. Das Hineingreifen in Gläser ist unhygienisch und wirkt sich negativ auf den Bierschaum aus. Darüber hinaus dürfen Gläser auf keinen Fall innen mit einem Geschirrtuch o.ä. abgetrocknet oder poliert werden, da sonst schaumzerstörende Reinigungsmittelreste und Textilfasern im Glas haften bleiben. Diese Fasern führen zu einer unerwünschten und vorzeitigen Kohlensäureentbindung und verschlechtern somit die Haltbarkeit des Bierschaums. Die Gläser soll man daher lediglich abtropfen lassen.
Richtig gespült |
Falsch gespült |